Vitamin D mit Magnesium oder K2?

21.04.2023


In vielen Foren im Internet wird die Einnahme von Vitamin D mit K2 angepriesen. Einige Produkthersteller verkaufen D3 mit K2. Was braucht es nun wirklich, damit D3 im Körper verstoffwechselt werden kann

Allgemeine Informationen zu D3:

Um es gleich vorwegzunehmen: Bei Vitamin D handelt es sich nicht um ein Vitamin, sondern ein Hormon, dessen Namensgebung und Definition zu Verwirrung führen. Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob nun die Bezeichnung Vitamin oder Hormon wirklich so eine große Rolle spielt. Ein Vitamin wird definiert als ein organischer Stoff, der lebensnotwendig ist, den der Körper aber nicht (in ausreichender Menge) allein herstellen kann. Er muss deshalb von außen, beispielsweise über die Nahrung, als Vorstufe zugeführt werden, damit ihn der Körper zu einem aktiven Stoff umwandeln kann. Hormone hingegen sind Botenstoffe, die der Körper selbst produziert. Sie stoßen über die Bindung an ihren Rezeptor auf der Zielzelle Signalkaskaden an, welche wiederum verschiedene Prozesse in Gang setzen oder im Zellkern das Ablesen von spezifischen Genen induzieren.

Vitamin D wurde erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt – im Rahmen der Heilmittelforschung gegen Rachitis, eine Kindererkrankung der Knochen, die durch mangelnde Sonnenbestrahlung hervorgerufen wird. Da die Forscher seinerzeit nicht wussten, dass der Körper Vitamin D selbst produziert und seine Wirkung über einen Rezeptor entfaltet, wurde es als das vierte (deshalb der Buchstabe D) bekannte Vitamin eingestuft. Erst später fand man heraus, dass in Wirklichkeit eine Vorstufe des Vitamin D in der Haut gelagert ist und erst durch UV-B-Strahlung chemisch umgewandelt wird zu aktivem Vitamin D3. Wenn man von Vitamin D spricht, müsste man genauer von der Unterform D3 des Vitamins sprechen, welches international auch als Cholecalciferol, Calciferol oder Calciol bezeichnet wird.

Aber gut, jetzt kennen wir den wissenschaftlichen Teil von Vitamin D. Was braucht es aber nun wirklich damit Vitamin D richtig verstoffwechselt werden kann?

Vitamin D wird praktisch immer in der Form D3 (Cholecalciferol) eingenommen. Diese noch inaktive Form von Vitamin D3 wird nach der Resorption aus dem Darm über das Blut in die Leber transportiert und dort durch ein Enzym zu Calcidilol umgewandelt. Dafür braucht dieses Enzym Magnesium, ansonsten gelingt diese notwendige Umwandlung nicht.

Nach der Umwandlung in der Leber wird Calcidilol dort an ein Protein gebunden und wieder an das Blut abgegeben. Auch dieses "Transportprotein" benötigt Magnesium, damit der Transport in alle Körperregionen gelingt.

Calcidiol ist aber noch nicht die aktive, wirksame Form von Vitamin D. Wieder mit Hilfe eines Enzyms wird Calcidiol in Calcitriol umgewandelt. Auch dieses Enzym benötigt Magnesium. Calcitriol ist die eigentlich aktive und wirksame Form des Vitamin D, die jetzt an den Vitamin D-Rezeptoren im Körper ihre positive Wirkung entfalten kann.

Aber wann brauchen wir das K2 zu Vitamin D?

K2 wird nur dann zu Vitamin D zusätzlich benötigt, wenn die Einnahme von 10.000IE täglich auf Dauer (6 Monate und länger) eingenommen wird. K2 lagert das Vitamin D in die Knochen ein. Somit ist die Gefahr einer Nierenkolik oder Bildung von Nierensteinen gebannt.

Dosis und Dauer einer Einnahme?

Generell sollte immer der Vitamin D -Spiegel gemessen werden. Liegt ein akuter Mangel vor, ist eine Dosis von 5.000IE täglich für 4-6 Wochen zu empfehlen. Die Einnahme erfolgt zu einer Mahlzeit, da Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist.

Nach der vorgegebenen Einnahme und Dauer, sollte der Vitamin D -Spiegel nochmals gemessen werden. Um einer Unterversorgung vorzubeugen, können auch täglich 2.000IE eingenommen werden oder, im Sommer, so wenig wie möglich bekleidet in der Natur bewegen. 10-15 min pro Tag reichen völlig aus.

Zusammengefasst heißt dass, das wir ohne ausreichenden Magnesiumspiegel im Körper, kein Vitamin D speichern können und der niedrige Vitamin D-Spiegel uns immer einen Schritt voraus sein wird.